Das Bauprojekt, das die Gemeinde mit der kwg-Tochter GKHi umsetzt, ist eine Notwendigkeit. Denn in der Gemeinde fehlen Betreuungsplätze. Eltern müssten teilweise auf Einrichtungen außerhalb der Gemeinde ausweichen, bedauerte Wirries. Er gab zu, dass das jetzige Grundstück nicht die erste Wahl des Ortsrats war. Denn zunächst gab es Überlegungen, mit der katholischen Pfarrgemeinde einen Erweiterungsbau zum bestehenden Kindergarten zu errichten.
Nun wird aber an der Straße Zur Zuckerfabrik gebuddelt und gemauert. Im September begannen die ersten Arbeiten, ab August 2023 sollen die Kinder die neue Einrichtung erobern können. Der Neubau umfasst eine Krippengruppe mit 15 Plätzen, eine Kindergartengruppe für 25 Jungen und Mädchen im Alter zwischen drei bis sechs Jahren und eine altersgemischte Gruppe mit 25 Kindern. Die Herstellungskosten liegen laut kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann bei rund 2,1 Millionen Euro. In dieser Summe sind nicht das Grundstück, das etwa 3010 Quadratmeter umfasst und im Besitz der Gemeinde ist, sowie das Inventar für die drei Gruppen erhalten.
Das Grundstück erzählt laut Gemeindebürgermeister Marcel Litfin seine eigene Geschichte. Denn dort stand einst eine Zuckerfabrik. Litfin betonte ausdrücklich, dass es in den Bemühungen, die Gemeinde familienfreundlich – und das bedeute in erster Linie kinderfreundlich – zu gestalten, keinen Stillstand geben dürfe. Familienfreundlichkeit werde immer mehr zu einem Standortfaktor und zwar für ansiedlungswillige Unternehmen und auch für den Zuzug von jungen Familien.
Derzeit erfolge die Trägerauswahl. Die Gemeinde habe europaweit ausgeschrieben und aus acht eingegangenen Bewerbungen treffe eine Expertenkommission in Kürze die Auswahl. Im Dezember falle hoffentlich der politische Beschluss, wer der Träger wird. Dann werde vielleicht auch mehr Klarheit bezüglich des Kitas-Namens herrschen.
Nicht nur in Harsum werden Betreuungsplätze geschaffen, auch der Kindergarten in Rautenberg soll wachsen: Die Gemeindeverwaltung plant eine räumliche Veränderung für den Kindergarten. Er soll durch den Umbau des Obergeschosses mehr Platz bekommen. Laut Fachbereichsleiter Frank Lorenz sollen zusätzliche 25 Plätze geschaffen werden. Der Bauantrag sei noch zu stellen. Im neuen Jahr werde damit begonnen, dass Dorfgemeinschaftshaus in Rautenberg so herzurichten, dass die Kiga-Kinder dort zwischenzeitlich betreut werden können.