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Künftig unter einem Dach: Drei Ärzte bilden ein Team

Von Andrea HempenFotos von Lasse Oonk
Vorschau des Presseartikels Künftig unter einem Dach: Drei Ärzte bilden ein Team
Das Medizinische Versorgungszentrum in Schellerten soll Ende des Jahres fertig sein.

Das neue Medizinische Versorgungszentrum in Schellerten wächst. Hausärzte geben ihre Praxen auf und ziehen zusammen. Die kwg investiert 4,4 Millionen Euro in den Gebäudekomplex.

Schellerten. Die Richtkrone baumelt über dem Neubau des Medizinischen Versorgungs Zentrums (MVZ) in Schellerten. Ab dem 1. Januar des kommenden Jahres wird das Gebäude der neue Arbeitsplatz von drei Allgemeinmedizinern sein: Dr. Heidi Schmitz, Dr. Ulrike Wilhelm und Dr. Dietrich Warneboldt. Die Ärztinnen und Ärzte werden dann als Angestellte einer eigens von der Gemeinde Schellerten gegründeten Gesellschaft die medizinische Versorgung der Menschen aus der Gemeinde übernehmen. Dafür geben sie ihre aktuellen Praxis-Standorte auf. „Das hier ist mehr als Steine und Mauern“, sagt Gemeindebürgermeister Fabian von Berg (CDU) beim Richtfest. Das Gebäude sei ein starkes Zeichen für eine sichere medizinische Versorgung für die Menschen in der Gemeinde Schellerten. Ohne die Kreiswohnbaugesellschaft (kwg), sei das Projekt nicht umzusetzen gewesen, so der Verwaltungschef weiter. Die kwg ist Bauherrin des Gebäudekomplexes an der Berliner Straße. Sie investiert 4,4 Millionen Euro und schafft eine Grundfläche von 900 Quadratmetern, wie kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann ausführt. An das MVZ grenzt zudem ein von der kwg gebauter Wohnkomplex mit 15 barrierefreien Wohnungen.


Bauprojekt ist nachhaltig – auf die Zukunft ausgerichtet

„Auf Nachhaltigkeit kommt man vielleicht nicht, angesichts von Steinen und Beton“, sagt Kaufmann. Dennoch sei das Bauprojekt nachhaltig, denn es sei auf die Zukunft
ausgerichtet. Es biete Wohnraum für ältere Menschen und die ärztliche und pharmazeutische Versorgung. Im MVZ wird es neben der großen Arztpraxis eine Apotheke geben,
auch ein Bank-Service-Angebot ist angedacht. „Hervorragend, dass sich die Gemeinde Schellerten dieser Aufgabe gestellt hat“, lobt Kaufmann. Dabei war es gar nicht so einfach, diesen Stein ins Rollen zu bringen. Der ehemalige Gemeindebürgermeister Axel Witte, der beim Richtfest ebenfalls anwesend ist, erinnert sich an die Schwierigkeiten. „Es gab anfangs viele Kritiker, die meinten, dass das hier nichts wird“, erinnert sich Witte. Dass er nun vor dem Gebäude steht, was er mit auf den Weg
gebracht hat, freut ihn. „Genial, dass das jetzt umgesetzt wird“, sagt er. Sein Amtsnachfolger von Berg kann nun etwas aufatmen, denn der Weg zum MVZ habe viel Kraft gekostet, räumt er ein. „So eine MVZ-Gesellschaft gründet man ja auch nicht jeden Tag.“ Auf dem künftigen Hof des Gebäudes stehen die Apotheker Bernward Plaschke und seine Tochter Stephanie Strube-Plaschke, Dr. Heidi Schmitz und Dr. Dietrich Warneboldt, Dr. Ulrike Wilhelm ist verhindert. Nicht mehr lange, und sie werden einziehen. Die Apotheken-Familie Plaschke ist noch in der Entscheidungsfindung, ob sie künftig mit zwei Standorten in Schellerten vertreten sein wird. Für Dietrich Warneboldt steht fest, dass er seine Praxis, die schon sein Vater in der Kastanienstraße in Garmissen betrieb, aufgeben wird. Seit 1996 praktiziert Warneboldt in seiner Praxis. Nun, mit Anfang 60 gibt er seine Selbstständigkeit auf und wird Angestellter. „Ich denke, dass die Vorteile überwiegen werden“, sagt er. Zwar sei die Selbstständigkeit sehr schön gewesen. Halte er aber daran fest, müsse er schon jetzt nach einem Nachfolger suchen, um vielleicht in zehn Jahren einen gefunden zu haben. Denn es ist hinlänglich bekannt, dass junge Mediziner nur selten eine eigene Praxis auf dem Land haben wollen.


Als Team arbeiten und die Vorteile nutzen

Dr. Heidi Schmitz hatte den Schritt in die Selbstständigkeit erst im vergangenen September gemacht. „Vorher arbeitete ich als angestellte Ärztin in Hoheneggelsen“, berichtet die 57- Jährige. Künftig werden sie also als Team arbeiten und die Vorteile nutzen. Wie etwa den fachlichen Austausch, das Arbeiten im Team, geteilte Kosten für die IT, Urlaubsvertretungen. „Die medizinische Verwaltung und die Verantwortlichkeit geben wir nicht ab“, sagt Warneboldt. Wohl aber werde die MVZ Gesellschaft Verwaltungsaufgaben übernehmen und Verträge abschließen. Bedingung für einen Neuanfang im Team war für die Mediziner Schmitz, Wilhelm und Warneboldt, dass sie ihre Mitarbeiterinnen behalten werden. Und so ziehen Anfang Januar 15 Fachkräfte mit ins MVZ. Warneboldt: „Im nächsten halben Jahr wollen wir das Team zusammenbringen und neue Ideen entwickeln.“ Und dann soll Baufirma Thiemt auch den letzten Handgriff auf der Baustelle an der Berliner Straße getan haben.

Hildesheimer Allgemeine Zeitung
08. Mai 2025