kwg will in den nächsten fünf Jahren 700 neue Wohnungen bauen

Das Unternehmen hat große Pläne für mehrere Orte – vor allem, aber nicht nur im nördlichen Landkreis. Zudem geht der Abschied von Öl und Gas weiter.
Kreis Hildesheim. Die Hildesheimer Kreiswohnbaugesellschaft kwg will in den nächsten Jahren Hunderte neue Wohnungen in Stadt und Landkreis bauen. Das hat Geschäftsführer Matthias Kaufmann am Freitag bei einer Pressekonferenz zur Jahresbilanz des Unternehmens und zu den Plänen für die nächsten Jahre angekündigt. Ziel des Unternehmens sei es, im Jahr 2030 über insgesamt 5000 Wohnungen zu verfügen. Ausgehend vom aktuellen Stand müsste die kwg demnach in den kommenden fünf Jahren rund 700 neue Wohnungen schaffen.
Der Schwerpunkt dieser Bautätigkeit werde im nördlichen Landkreis liegen, kündigte Kaufmann an. Vor allem in Sarstedt, aber auch
in einigen anderen Kommunen nördlich von Hildesheim, würden Experten auch für die nächsten Jahre mit einem Bevölkerungswachstum rechnen, während die Einwohnerzahl des Landkreises insgesamt Prognosen zufolge eher schrumpfen werde.
Einen Schritt weiter ist die kwg bei ihrem aktuell größten Projekt in Sarstedt. Rund 30 Millionen Euro will sie in Um- und Neubauten in der Innenstadt nahe der Innerste stecken, dort unter anderem drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils fünf Stockwerken errichten. Besonderheit: Erdgeschosse soll es nicht geben. Vielmehr soll das Gebäude stattdessen auf Betonpfeilern stehen, zwischen denen im Fall einer Überschwemmung das Wasser hin durchfließen könnte. Vor allem aber soll diese Fläche für Parkplätze genutzt werden. Im Zuge des Vorhabens will die kwg zudem ihr Sarstedter Kundencenter verlegen und an dessen bisherigem Standort barrierefreie Seniorenwohnungen schaffen.
Aktuelle Pläne verfolgt die kwg auch für Borsum – und zwar an gleich zwei Standorten. An der Berliner Straße soll ein dreistöckiges Wohnhaus mit insgesamt 14 Wohnungen entstehen, zwei weitere Mehrfamilienhäuser möchte das Unternehmen am Bäckerbrink bauen. „In Borsum herrscht eine starke Nachfrage“, berichtete Matthias Kaufmann. „Dort gibt es ja auch noch einige Geschäfte und Angebote, solche Orte sind für uns sehr interessant.“
Pläne hat die kwg auch für einen Ort, in dem es in den Vorjahren wenig Neubautätigkeit gab und dessen Einwohnerzahl wohl auch deshalb seit Längerem sinkt: Diekholzen. Am Söhrer Tor ist zunächst ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen vorgesehen, insgesamt strebt die kwg sogar 35 Wohnungen an. In Einum sind 18 neue Wohnungen in zwei Häusern vorgesehen. Dort, wie auch an vielen anderen Orten, plant die kwg einen Mix aus frei finanzierten und staatlich geförderten Wohnungen.
Konkrete Vorhaben fürs nächste Jahr gibt es zudem in Nordstemmen, wo an der Berliner Straße ein Mehrfamilienhaus mit 15 Wohnungen entstehen soll, und für Gronau, wo der Umbau des historischen Bockschen Hofs sechs weitere Wohnungen bringt. In den folgenden Jahren dürfte das Unternehmen weitere Projekte präsentieren – unter anderem wohl im neuen Baugebiet in Gronau.
Um Baupläne zügig umsetzen zu können, hofft die kwg auf Erleichterungen bei Gesetzen und Vorgaben. Das Schaffen von Wohnraum müsse als „übergeordnetes öffentliches Interesse“ definiert werden, vergleichbar mit Energiewende-Vorhaben, um Planung und Bau zu beschleunigen.
Abgesehen vom Neubau sei das größte Thema für die kwg in den nächsten Jahren die Fortsetzung der Umstellung von Heizungen. Allein 2026 will das Unternehmen Gebäude mit insgesamt rund 500 Wohneinheiten von Öl oder Gas auf Wärmepumpen umstellen.