Jetzt auch Kindergarten: Kita Kleeblätter ändert Konzept
02. Juli 2021 – Mellanie Caglar
Sarstedt. „Kinder sind unsere Zukunft. Das verbindet uns über Sprache, Religion und Kultur hinaus.“ Werner Hinz, Ortsverbandspfarrer der Johanniter aus Hildesheim, hielt eine kurze Andacht zur offiziellen Eröffnungsfeier der Kindertagesstätte Kleeblätter. 15 dieser Einrichtungen gibt es derzeit im Sarstedter Stadtgebiet. Drei weitere sind in Planung. Die jüngste Einrichtung ist die Kita Kleeblätter, die im Erdgeschoss des „Hohen Haus“, dem Neubau der Kreiswohnbau (kwg) am Kipphut, angesiedelt ist.
Bürgermeisterin Heike Brennecke sprach daher von einer großen Trägervielfalt im Stadtgebiet. Die Johanniter, die sich am Kipphut um den Nachwuchs kümmern, sind der siebte Träger in der Stadt. Die Hilfsorganisation hatte im vergangenen Jahr im Interessenbekundungsverfahren den Zuschlag erhalten und ist somit erstmals als Träger einer Einrichtung in Sarstedt aktiv. Wie Brennecke weiter berichtete, bietet die neue Krippe Platz für zwei Gruppen mit je 15 Kindern. Ursprünglich war angedacht, dass in den zwei Gruppen Ein-bis Dreijährige betreut werden. Kurzfristig sind die Pläne aber wegen der großen Nachfrage umgewandelt worden. Eine Gruppe steht jetzt für Kindergartenkinder bereit. Laut Einrichtungsleiterin Nadine Abmeier werden derzeit 13 Krippenkinder betreut. Ab dem 1. September werden beide Gruppen vollzählig sein.
“Sarstedt hat sich was getraut.”
Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau (kwg)
Von einem herausragenden Projekt sprach kwg-Chef Matthias Kaufmann. Fünf Jahre hat er sich mit dem Projekt beschäftigt und diverse Male bei der Stadtverwaltung und im Stadtrat die Pläne vorgestellt. In dem mehrstöckigen Gebäude sind Wohnungen und die Kita entstanden sowie auf einer Etage eine Wohngemeinschaft (WG) für Menschen mit Behinderungen, die ebenfalls die Johanniter betreiben werden. „Sarstedt hat sich was getraut“, hob der kwg-Chef hervor. Denn ein Projekt mit unterschiedlicher Nutzung ist mitten in der Stadt entstanden. Früher, als er studierte, waren Nutzungen getrennt – es gab Viertel zum Wohnen, Gebiete zum Einkaufen, Schulen hatten ihren Platz. Durch die unterschiedliche Nutzung an einer Stelle ist im Quartier am Kipphut mehr Lebensqualität entstanden, betonte Kaufmann. Mehr als 7,5 Millionen Euro wurden dafür verbaut.
Die Projektphase hat viel Zeit und Energie gebunden, sagte Thorsten Müller, Regionalvorstand der Johanniter im Regionalverband Südniedersachsen. Der Bau in Sarstedt war für ihn ein Herzensprojekt. Die WG für Menschen mit Handicap und die Kita sind für ihn etwas Besonderes.
Die WG soll im Herbst starten. Interessierte können sich noch bei den Johannitern melden. Die WG und die Kita werden im Austausch und Kontakt stehen. Letztere hat laut Müller begonnen, sich im Quartier zu vernetzen. Auch hat sie mit anderen Kitas Kontakt aufgenommen.
Derzeit sind die Wände des Einrichtungsflurs noch etwas nackt. Die Gruppenräume, Badezimmer und der Schlafbereich zeugen davon, dass Ein- bis Dreijährige hier ihr Reich haben. Im Flur steht ein großer hölzerner Kletterschrank mit vielen Türchen und Spielmöglichkeiten. Gegenüber steht ein buntes Spielhaus. Bei einer Kinderküche stapeln sich die kleinen, bunten Kochutensilien. Eher trist sieht noch das Außengelände aus. Es wird demnächst gestaltet, kündigt Abmeier an. Unter anderem sind eine Sand- und Matschecke angedacht. Auch mobile Außenspielgeräte sollen kommen. Eine Mini-Küche gezimmert aus Euro-Paletten steht mit allerlei kleinen Kochutensilien schon bereit.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 02.07.2021