Eröffnung der Kita Westallee
29. Januar 2022 – Hildesheimer Allgemeine Zeitung
Noch ist es recht ruhig in der neuen Kindertagesstätte (Kita) in der Westallee in Gronau. Doch bald werden Kinderstimmen und Kinderlachen zu hören sein. In nur wenigen Tagen werden kleine Jungen und Mädchen die Räume erobern und dort spielen, puzzeln, singen, malen und basteln. Denn im Februar nimmt die neue Kita ihren Betrieb auf.
Der Neubau umfasst zwei Krippengruppen für jeweils 15 Jun- gen und Mädchen im Alter von ein bis drei Jahren und eine Kindergartengruppe für 25 Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Das Kita-Team startet am 1. Februar zunächst mit der Eingewöhnungsphase von 17 Krippen- und 16 Kindergartenkindern. Betreiber ist die Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Südniedersachsen, Eigentümer die Samtgemeinde Leinebergland. Diese investierte 1,8 Millionen Euro in die neue Einrichtung im Westen Gronaus. Sie trägt die kompletten Ausgaben nicht allein, das Land stellt Fördergelder in Höhe von 380.000 Euro bereit, der Land- kreis Hildesheim schießt 700.000 Euro zu.
Aktuell ist angedacht, dass die Kinder in der Zeit von 7 bis 16 Uhr betreut werden. Wie Nadine Winnefeld von der Samtgemeinde-Verwaltung betont, können nach Elternwunsch auch längere Öffnungszeiten angeboten werden.
Das barrierefreie Gebäude gliedert sich in einen zentralen Verbindungsbau mit Eingangs- und Gemeinschaftsbereich und zwei Gebäudeflügeln im rechten Winkel. Im Verbindungsbau sind das Foyer mit einem großzügig geschnittenen Bewegungsraum, die Küche und Abstellräume untergebracht. Im nördlichen Gebäudeflügel befinden sich die beiden Krippengruppen, im südlichen Bereich ist die Kindergartengruppe künftig beheimatet. Die Gruppen, für die sich das Mitarbeiterteam derzeit noch Namen überlegt, verfügen jeweils über den erforderlichen Gruppenraum, Garderoben, Sanitäranlagen und Abstellmöglichkeiten. Im südlichen Flügel sind zudem die Kita-Leitung, Mitarbeiter- und Technikräume untergebracht. Die Außen- und Innenwände des eingeschossigen Gebäudes bestehen aus Mauerwerk. Der Neubau steht so ähnlich bereits in Elze. Das Gronauer Modell bietet aber weitere Vorteile: Es kann um ein bis zwei Gruppen bei Anpassung des B‑Plans nach Süden erweitert werden. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe. Weiterhin ist eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung geplant.
Die Leitung der neuen Kita hat Jaqueline Bertram übernommen. Die 29-Jährige war bis- lang in einer Hildesheimer Kindertagesstätte als stellvertretende Leitung tätig. In Gronau stehen ihr 13 Erzieherinnen und Sozialassistenten zur Seite. Zum Team zählen auch eine Hauswirtschaftskraft und eine Reinigungskraft.
Jaqueline Bertram geht erfreut durch die Räume mit den hellen Wänden und hohen Decken. An den Türklinken zu den Gruppenräumen klemmen kleine kuschelige Teddybären. Sie warten auf den „Einzug“ der ersten Kinder. Der Boden im Kindergartenbereich strahlt in einem frischen Apfelgrün, der Boden im Krippenbereich ist in Orange gehalten. Hell und freundlich sind auch die Sanitäranlagen mit den Mini-Wachbecken und Mini-Toiletten für die Jungen und Mädchen gehalten. Mitte Januar wurden die Möbel für die Kinder geliefert. Die Inventarisierung erfolgt durch die Johanniter-Unfall-Hilfe mit Fördergeldern der Samtgemeinde. Sonnenstrahlen fallen durch die bodentiefen Fenster. Durch diese ist der Blick auf das großzügige Außengelände frei.
Dort stehen derzeit noch keine Spielgeräte für die Jungen und Mädchen – die Gestaltung des Spielareals unter freiem Himmel beginnt im Frühjahr. Außenjalousien bieten bei gutem Wetter Schutz vor der Sonne. In direkter Nachbarschaft der Kita befindet sich ein Erlebnisspielplatz.
Für die Kita in der Westallee wurden Teile des Bolzplatzes sowie ein kleines, wildes Wäldchen, das sich über die Jahre gebildet hatte, als Grundstück genutzt. Sie ist die vierte Einrichtung in freier Trägerschaft, weitere neun Einrichtungen befinden sich in kommunaler Hand.
Im Mai 2020 fasste der Rat der Samtgemeinde Leinebergland den Beschluss zum Bau einer dreigruppigen Einrichtung, reagierte damit auf den Bedarf nach Betreuungsplätzen für den Nachwuchs im Samtgemeindegebiet und sprach sich für die Beauftragung der Gesellschaft für kommunale Immobilien (GKHI) aus, einer Tochtergesellschaft der Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) Hildesheim. Im Januar 2021 war offizieller Baubeginn, im März folgte die Grundsteinlegung und im Mai stand das Richtfest an. Nach elf Monaten Bauzeit war die Kindertagesstätte mit einer Grundfläche von rund 370 Quadratmetern fertig. Im Oktober vergangenen Jahres beschloss der Samtgemeinderat, dass die Johanniter-Unfall-Hilfe den Zuschlag als Betreiber erhält. Ein Interessenbekundungsverfahren zum Betrieb der Einrichtung war dieser Entscheidung vorausgegangen. Im vergangenen Monat übergab die GKHI die Kita-Schlüssel an die Samtgemeinde.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein bewährter Partner der Samtgemeinde. Sie führt einen ambulanten Pflegedienst, eine Wohngemeinschaft für Pflegebedürftige, eine Jugendwohngruppe (Jugendhilfe) im Leinebergland, zählt Dienststellenleiterin Mirjam Zoeller auf. Der Johanniter-Orden führt das Krankenhaus in Gronau, die Johanniter-Seniorenhäuser sind verantwortlich für ein Altenheim in Gronau.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 29.01.2022