DRK denkt in Richtung Tagespflege
12. Januar 2021 – Sven Appel/Jennifer Klein
Nordstemmen – Weder Schnee noch Dauerregen stoppen die Arbeiten am ARGENTUM: Die Fertigstellung der Wohnungen des ARGENTUMs verläuft nach Aussage der Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) nach Plan. Vermutlich im Juli könnte die Übergabe der 19 barrierefreien Zwei- bis Dreizimmerwohnungen in Größen von 61 bis 87 Quadratmetern an die Mieter erfolgen. Ob dann allerdings auch das Fachwerkhaus bereits mit Leben gefüllt wird, ist noch unklar.
Denn während der Bau des ARGENTUMs voll in der Spur ist, gibt es hinsichtlich des Betriebs des im Fachwerkhaus vorgesehenen Cafés voraussichtlich einen Richtungswechsel. Nachdem der DRK-Kreisverband Hildesheim-Marienburg angesichts seiner Insolvenz abgesprungen ist, wird nun mit dem DRK-Kreisverband Alfeld weiter verhandelt. Dieser hatte schon im Rahmen einer Ortsratssitzung im Oktober darauf aufmerksam gemacht, dass hier das Territorialprinzip verletzt worden sei. „Mitte Februar wissen wir, wie es weitergehen wird“, sagt Stefan Mai von der Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) auf Nachfrage der LDZ. Aktuell prüfe der DRK-Kreisverband verschiedene Varianten für das Fachwerkhaus. Als „sehr wahrscheinlich“ schätzt Stefan Mai eine Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband ein.
“Gespräche gab es, aber unterschrieben ist noch nichts.”
DRK-Geschäftsleiter Mario Eißing
Mario Eißing, Geschäftsleiter des DRK-Kreisverbands Alfeld, spricht ebenso von guten Gesprächen mit der kwg als möglichen Kooperationspartner. Das ARGENTUM sei ein interessantes Projekt, „wir wollen gern etwas gemeinsam machen. Die Frage ist nur: was?“ Den bisherigen Planungen der kwg zufolge sollte dort ein Café mit bis zu 30 Sitzplätzen sowie weiteren 16 Plätzen im Außenbereich entstehen. Dieses Vorhaben scheint beim DRK-Kreisverband nicht allzu viele Sympathiepunkte gesammelt zu haben. Denn tatsächlich kann Eißing auch schon einen ziemlich konkreten Fingerzeig dahingehend geben, was dem Deutschen Roten Kreuz vorschwebt: „Wir haben die Idee, dort eine Tagespflege zu etablieren“, erklärt Eißing, dass es bereits entsprechende Vorgespräche hierzu gab und inzwischen Unterlagen wie beispielsweise Pläne und Konzept bei Sozialhilfeträger und Heimaufsicht (beide beim Landkreis Hildesheim angesiedelt) sowie beim Verband der Ersatzkassen zur Prüfung vorliegen. Nun wartet der DRK-Kreisverband als Reaktion auf diese Unterlagen auf ein Signal, wie viele Plätze möglich sein könnten. „Erst wenn wir wissen, wie viele Plätze wir anbieten könnten, wird klar, ob eine Tagespflege wirtschaftlich interessant ist“, erläutert Eißing. Denn die Lage des ARGENTUMs auf dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Ewald an der Brunnenstraße – und somit im Herzen Nordstemmens – sei es allemal.
Insofern sei nicht auszuschließen, dass die Ideenschmiede des DRK-Kreisverbands noch einen Plan B aus dem Hut zaubert, wenn sich das Fachwerkhaus nicht für eine Tagespflege anbieten sollte. as/jk
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 12.01.2021