Historie und Moderne verbinden
16. März – Mareike Ehlers
Nordstemmen – Historie mit Modernem verbinden – das hat sich die Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) Hildesheim bei ihren Argentum-Plänen an der Brunnenstraße auf die Fahnen geschrieben.
Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Bauernhaus von 1841 wird in dem Zuge erhalten und soll mit dem modernen Neubau verbunden werden. Dieses Vorhaben begrüßt der Kultur- und Heimatverein Nordstemmen. Vorsitzender Rolf Müller hatte jetzt für die Mitglieder einen exklusiven Termin mit der kwg ausgemacht: Projektleiter Stefan Mai führte die Runde durch das Nordstemmer Fachwerkhaus und erläuterte, wo im Zuge der Sanierung was entsteht. Gleich im Eingangsbereich soll künftig ein Café mit Tresen und Sitzgelegenheiten angesiedelt werden. Ferner soll der Fliesenbelag möglichst erhalten bleiben, der derzeit unter Platten liegt.

Projektleiter Stefan Mai (3.v.l.) führt Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Nordstemmen durch das ehemalige Bauernhaus an der Brunnenstraße und informiert über die Pläne der kwg.
Die Runde schmunzelte etwa über den ungewöhnlichen Schornstein und begab sich dann in die erste Etage. „Der Denkmalschutz sieht die Treppe für erhaltenswert an, über sie bleibt der Zugang nach oben bestehen“, informierte Mai. Oben sei dann eine Verbindung zum Neubau vorgesehen – und damit dann auch zum Lift.
Grundsätzlich habe die kwg leider feststellen müssen, dass sich das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand befindet. Aber Architekten könnten auch nicht in die Wände schauen, betonte er.

Es gibt auch Kurioses zu entdecken – wie etwa diesen Schornstein. Die Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim hat zudem noch die eine oder andere böse Überraschung vorgefunden.
Fotos: Ehlers

Beschädigungen: Mai zeigt, dass es an dieser Stelle reingeregnet hat und das Bauteil komplett ausgetauscht werden muss.
„Wirtschaftlich ist es nicht“, betonte Mai, aber: „Wir versuchen es für uns wirtschaftlich umzusetzen mit dem Neubau.“ Im Obergeschoss bezieht das DRK-Büroräume, es wird eine Wohnung privat vermietet und es sind Abstellräume für den Neubau eingeplant, informierte der Projektleiter. Zu bedauern sei indes starker Pilzbefall im Gewölbe, so dass der Dachstuhl wahrscheinlich komplett erneuert werden muss. Bei einer Neueindeckung könnte man jedoch allen heutigen Anforderungen gerecht werden. Im Obergeschoss zeigte er der Runde auch einen Bereich, in den es stark hineingeregnet hat. Hier sei nichts mehr zu retten – das Bauelement müsse an dieser Stelle komplett ausgetauscht werden.
Ferner habe man festgestellt, dass Hölzer, die im Gebäude verarbeitet sind, offenbar auch schon an anderer Stelle verbaut waren, berichtete Stefan Mai, was aber per se nicht Negatives heißen müsse. Aber: „Wir haben ein paar Beschädigungen entdeckt, die wir am Anfang nicht auf dem Zettel hatten“, schilderte Mai.

Im Denkmalschutz ist auch erwähnt, dass die Treppe erhaltenswert ist.
Des Weiteren möchte man das Gebäude auch gerne dämmtechnisch ertüchtigen. Während das Argentum in einem guten Jahr nach etwa 14-monatiger Bauzeit fertiggestellt sein soll, könne man bei der Fachwerkhaus-Sanierung noch kein konkretes Zeitfenster sagen, da immer auch die Untere Denkmalschutzbehörde involviert ist, erläuterte der Projektleiter. Der Kultur- und Heimatverein kündigte bereits an, dass er etwas zur Geschichte des ehemaligen Bauernhauses der Familie Ewald zusammentragen möchte.
Quelle: Leine Deister Zeitung, 14. März 2020