Platz da für die Kipphut-Krippe: Betreuung startet ab dem 1. Mai
13. April 2021 – Viktoria Hübner
Sarstedt. Auch wenn es von außen noch nicht danach aussieht: Im Erdgeschoss des „Hohen Haus“, dem Neubau der Kreiswohnbau (kwg) am Kipphut, ist die neue Kindertagesstätte praktisch bezugsfertig. Zum 1. Mai finden dort auf rund 400 Quadratmetern 30 Krippenkinder einen Platz. Am Montagvormittag hat Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke symbolisch den Schlüssel an Einrichtungsleiterin Nadine Abmeier von den Johannitern übergeben. Diese hatten im Interessenbekundungsverfahren den Zuschlag erhalten und treten damit erstmals als Träger einer Einrichtung in Sarstedt in Erscheinung – und das gleich in doppelter Funktion. Denn ebenfalls zum 1. Mai wird die Hilfsorganisation eine Etage höher eine Wohngemeinschaft (WG) für junge Erwachsene mit körperlichen Beeinträchtigungen betreiben (die HAZ berichtete). Sowohl für die Krippe als auch für die WG sind nach wie vor Anmeldungen willkommen.
Die Wände sind nackt, Möbel fehlen auch noch, nur der Blick ins Badezimmer verrät, dass hier demnächst Ein- bis Dreijährige ihr Reich haben werden. Dort springen dem Betrachter gleich die farbenfrohen Armaturen im Vogel-Look ins Auge. Doch schon in den nächsten Wochen machen sich laut Abmeier die Möbelbauer ans Werk, um ein kindgerechtes Ambiente zu schaffen. Zwei Gruppen à 15 Kinder werden dann ab Mai in der ebenerdigen Kita zu den Kernzeiten von 8 bis 15 beziehungsweise 16 Uhr betreut, plus Früh- und Spätdienst. Derzeit noch sieben, zum 1. August dann neun Erzieherinnen, werden sich um die in zwei Gruppen eingeteilten Kleinkinder kümmern, berichtet Abmeier. Hinzu komme noch eine Hauswirtschaftskraft. Das Mittagessen bezieht die Kita von Apetito, Hersteller von Tiefkühlmenüs, aber kombiniert mit frischen Produkten.
Bürgermeisterin Heike Brennecke zeigte sich bei der Schlüsselübergabe froh, Eltern mit dem neuen Angebot am Kipphut „ein Stück Sicherheit“ bieten zu können. „Wir haben einen großen Bedarf, eine große Nachfrage nach Krippenplätzen“, berichtete die Verwaltungschefin. Denn: Laut aktualisiertem Bedarfsplan unter Heranziehung der Neubaugebiete – aufbereitet vom Pestel-Instititut – fehlen auf die kommenden Jahre verteilt mehrere hundert Kita-Plätze in Sarstedt (die HAZ berichtete). Allein für dieses Jahr sind 314 fehlende Krippenplätze ausgewiesen, da bei prognostizierten 553 Geburten nur 239 Plätze zur Verfügung stehen.
Der Vorteil für die Stadt ist in Brenneckes Augen, dass es für diese Krippe kein eigenes Grundstück gebraucht habe. So hat die Stadt die Fläche für ihre Kita von der kwg angemietet. Vergangene Woche lief die Abnahme, wenngleich das Außengelände noch in der Entstehung ist. Ein „terrassenähnliches Gelände“, begrünt und mit Sandspielplatz, soll laut Abmeier am Ende entstehen.
“Es hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass auf dem Kipphut eine Krippe eröffnet.”
Michelle Schad Familienservice-Büro
Michelle Schad vom Familienservice- Büro kümmert sich derweil um die Anmeldungen für die Kita, denn die Vergabe der Plätze läuft über die Stadt. Und noch können sich Eltern gerne bewerben, denn bislang gibt es nur zwei feste Zusagen, so Schade. Grund dafür sei jedoch ihrer Meinung nach, dass es sich immer noch nicht überall herumgesprochen habe, dass auf dem Kipphut eine Krippe eröffnet wird. Für Ende April sind Elterngespräche terminiert.
Auch in der Wohngemeinschaft für junge Erwachsene mit körperlichen Handicaps und/oder Pflegebedarf sind noch Plätze frei. Auch dort gebe es bislang nur zwei feste Zusagen, berichtet Johanniter- Sprecherin Maike Müller. Zehn Zimmer – zwischen 14 und 20 Quadratmeter groß – gibt es in der WG, alle mit eigenem Bad. Über einen breiten Gemeinschaftsflur, der sich einmal im Carré über die rund 400 Quadratmeter große Etage zieht, sind alle Räume erreichbar. So auch die Wohnküche, das Zentrum der künftigen WG, von dort geht es auf die Dachterrasse.
Info Nähere Infos gibt es auch auf www.johanniter.de/krippe-sarstedt oder bei Nadine Abmeier unter 0162/2 11 97 92 oder per E‑Mail an nadine. abmeier@johanniter.de. Interessierte für die Sarstedter Wohngemeinschaft können sich auch bei ihr melden. Kita-Anmeldungen nimmt Michelle Schad unter Telefon 805–73 oder per E‑Mail an michelle. schad@sarstedt.de entgegen.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 13.04.2021