Kri­ti­sche Wor­te bei der Grund­stein­le­gung in Dinklar

90.000 Euro für die archäo­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen – kwg-Chef Mat­thi­as Kauf­mann stellt die Not­wen­dig­keit in Frage

Mat­thi­as Kauf­mann, Chris­ti­an Flö­gel und Fabi­an von Berg (von links) legen den Grund­stein für die Kin­der­ta­ges­stät­te in Dinklar.

Foto: Lil­li­an Henze

von Andrea Hempen

„90.000 Euro, da hät­te man Kin­dern viel Gutes für tun kön­nen“, sagt Fried­helm Hall­mann (SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der) und schüt­telt den Kopf. Genau die­se Sum­me hat kwg-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann kurz zuvor in sei­ner Anspra­che zur Grund­stein­le­gung der Kin­der­ta­ges­stät­te in Din­klar genannt. So hoch fiel die Rech­nung für die archäo­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen auf dem Bau­feld im Ort aus. Neue his­to­ri­sche Erkennt­nis­se hät­ten die Gra­bun­gen nicht gebracht. Wohl aber stellt Kauf­mann die Fra­ge nach der Not­wen­dig­keit sol­cher Auf­la­gen. „Wer so etwas wie die­se Kita baut, dem soll­te das nicht noch schwer gemacht wer­den“, meint er. Sei­ner Mei­nung nach müss­ten sol­che Vor­ga­ben auf den Prüf­stand gestellt werden.

Im ver­gan­ge­nen Sep­tem­ber begann der Bau der Kita in der Bischof-Ger­hard-Stra­ße in Din­klar. So schnell wie gedacht konn­te das Vor­ha­ben nicht vor­an­ge­trie­ben wer­den, da die archäo­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen eini­ge Zeit in Anspruch nah­men. Nun ste­hen die Grund­mau­ern, und im Febru­ar des kom­men­den Jah­res soll das Gebäu­de bezugs­fä­hig sein. „Wir wer­den sicher noch einen schö­nen Namen für die Kita fin­den“, sagt Schel­ler­tens Gemein­de­bür­ger­meis­ter Fabi­an von Berg (CDU). Trä­ger der Ein­rich­tung wird das Unter­neh­men Dib­ber Deutsch­land aus Stutt­gart sein.

Der Ganz­tags­kin­der­gar­ten in Din­klar wird ab dem kom­men­den Jahr drei Krip­pen- und zwei Kin­der­gar­ten­grup­pen beher­ber­gen. Vom Fest­stel­len des Bedarfs bis zum Bau­be­ginn sei­en nur vier Jah­re ver­gan­gen, blickt Gemein­de­bür­ger­meis­ter von Berg zurück: „Die­ses Pro­jekt macht mich stolz. Es ist in nur einer Legis­la­tur­pe­ri­ode umge­setzt wor­den.“ Damit der Bau nun zügig vor­an geht, wünscht der Ver­wal­tungs­chef tags­über schö­nes Wet­ter und – damit die Land­wir­te nicht kla­gen – nächt­li­che Regenschauer.

Kauf­mann bezeich­net das Bau­pro­jekt auf einem Grund­stück mit 3200 Qua­drat­me­tern als „ziem­lich gro­ße Num­mer für die Kin­der­be­treu­ung in der Gemein­de“. Das Gebäu­de mit einer Grund­flä­che von 905 Qua­drat­me­tern pas­se sich der dörf­li­chen Struk­tur an, sei mit Wär­me­pum­pe aus­ge­stat­tet, und unter dem künf­ti­gen Park­platz ist eine Zis­ter­ne mit einem Fas­sungs­ver­mö­gen von 100 Kubik­me­tern ein­ge­baut wor­den. „Die sichert die Lösch­was­ser­ver­sor­gung in die­sem Bereich des Ortes“, erklärt Bau­amts­lei­ter Rico Köh­ler am Ran­de der Ver­an­stal­tung. Die Kos­ten für den Kita-Bau betra­gen 3,5 Mil­lio­nen Euro.

Kauf­mann bedankt sich bei den am Bau betei­lig­ten Unter­neh­men und bei Hei­ko Kol­li­en als lei­ten­dem Bau­in­ge­nieur. „Ich bin davon über­zeugt, dass wir ter­min- und kos­ten­ge­recht fer­tig wer­den“, sagt Kauf­mann und wünscht dem Bau­vor­ha­ben vor allen Din­gen einen unfall­frei­en Verlauf.

Orts­bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Flö­gel (CDU) greift das Ein­gangs­the­ma am Ende noch ein­mal auf. Die Geschich­te des Dor­fes müs­se nicht neu geschrie­ben, aber ergänzt wer­den: „Um die­ses tol­le Projekt.“