Baufortschritt in Nordstemmen: Erst Argentum, dann Tagespflege
27. Mai 2021 – Alexander Raths
Nordstemmen. Der Baufortschritt im Kern von Nordstemmen geht weiter. Das Ortsbild verändert sich in diesen Tagen zusehends. Das Argentum „Brunnenhof“ der Kreiswohnbaugesellschaft kwg soll im kommenden Juli neue Heimat älterer Menschen werden.
Etwa 4,8 Millionen Euro investiert die kwg in den Bau mit 19 seniorengerechten Wohnungen. Diese sind rund 60 oder 80 Quadratmeter groß und mit Parkettböden ausgestattet. Nur noch eine Wohnung ist nicht vermietet. Unterdessen wird auch das direkt angrenzende Fachwerkhaus aus dem Jahr 1841 an der Brunnenstraße Stück für Stück restauriert. Dort will der DRK-Kreisverband Alfeld vom kommenden September an eine neue Tagespflege- Station anbieten. Der Plan des DRK: Alte Menschen und ihre Angehörigen können zwischen ambulanter oder stationärer sowie Tagespflege als Varianten der Seniorenbetreuung auswählen. Der Bedarf hängt vom Gesundheitszustand ab. Insgesamt vier Pflege-Vollzeitkräfte sollen in der Station arbeiten. Die Kosten der Tagespflege orientieren sich zunächst an denen der DRK-Einrichtung in Gronau. Ein Beispiel: Beim Pflegegrad 3, also einer „schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“, kostet ein Tag 83 Euro. Von der Pflegekasse werden 1298 Euro pro Monat übernommen.
Das heißt: Ein Gast könnte 16 Tage „ohne Zuzahlung“ in Nordstemmen betreut werden. Die Kosten müssen aber je nach Bedarf individuell von Fall zu Fall geprüft werden. Rund 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden in der Station beschäftigt sein – darunter Pflegekräfte, Fahrer und Büropersonal. „Aktuell läuft die Mitarbeiterakquise sehr gut“, so Mario Eißing, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Alfeld, auf HAZ-Nachfrage. In dem Fachwerkhaus sind insgesamt 18 Pflegeplätze vorgesehen. Dieses ist mit dem neuen Argentum nahtlos verbunden. „Das ist perfekt“, schwärmt Stefan Mai, Projektleiter bei der kwg. „Die älteren Menschen können auf das Angebot der Tagespflege zurückgreifen.“
Gleich nebenan steht das Fachwerkhaus mitsamt Garten, das im 19. Jahrhundert der Landwirt Heinrich Ewald bewohnte. Dieses hat eine Fläche von etwa 300 Quadratmetern – Platz für einen Gemeinschaftsraum, ein Pflegebad, eine Teeküche und auch ein Büro.
Das denkmalgeschützte Gebäude soll wie das Argentum auch noch mit einem Aufzug ausgestattet werden. „Der Estrich im Fachwerkhaus ist schon drin“, sagt Planer Mai. Der ist optimistisch, dort alle Arbeiten planmäßig abschließen zu können. Einiges zu tun haben die Arbeiter auch noch im Innenhof des Argentums. Der muss noch gepflastert werden, auch Garagen sollen dort noch entstehen.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 27.05.2021