kwg fei­ert 75-jäh­ri­ges Bestehen mit unge­wöhn­li­cher Aktion

Vor der Jubi­lä­ums-Wan­de­rung: Mat­thi­as Kauf­mann star­tet in luf­ti­ger Höhe­vom Stamm­sitz der kwg
in der Kai­ser­stra­ße in Hil­des­heim. Foto: Rena­te Klink

Von Rena­te Klink

Die Wan­der­schu­he sind geschnürt, der Ruck­sack gepackt: Mat­thi­as Kauf­mann, Geschäfts­füh­rer der Kreis­wohn­bau-Gesell­schaft (kwg) ist in Jubi­lä­ums­stim­mung. Das hat sei­nen Grund: Sein Unter­neh­men besteht seit 75 Jah­ren. So macht sich der 59-Jäh­ri­ge zusam­men mit einer Grup­pe aus Mit­ar­bei­ten­den, Geschäfts­leu­ten und Poli­ti­kern auf den Weg.

Das ist ganz wört­lich zu ver­ste­hen: Unter dem Mot­to „75 Kilo­me­ter für 75 Jah­re“ sol­len in fünf Etap­pen im Land­kreis besag­te Kilo­me­ter zu Fuß bewäl­tigt wer­den. Am Ziel will die Dele­ga­ti­on jeweils einen Baum pflan­zen. „Die Akti­on soll zei­gen, wie sehr wir hier ver­bun­den und in der Regi­on ver­wur­zelt sind“, betont kwg-Pres­se­spre­che­rin Judith Rei­chardt. Los­ge­gan­gen ist es am Frei­tag vom vier­ten Stock aus in der Fir­men­zen­tra­le Rich­tung Sar­stedt – also ein Fuß­marsch von 14,6 Kilometern.

Im Jahr 1949 hat sich die Woh­nungs­bau-Gesell­schaft einst gegrün­det – im „Berg­hölz­chen“ am Moritz­berg, wie Geschäfts­füh­rer Kauf­mann recher­chiert hat. In zwei Zim­mern in der Kai­ser­stra­ße habe man sei­ner­zeit los­ge­legt. Den Dunst­kreis der Kai­ser­stra­ße hat das Unter­neh­men als Sitz nie ver­las­sen. Aller­dings hat es in der Stra­ße eini­ge Male die Adres­se gewech­selt, bis es seit 2017 in die ehe­ma­li­ge Kreis­ver­wal­tung umge­zo­gen ist. „Zwei Kri­sen haben wir bewäl­tigt bezie­hungs­wei­se ver­hin­dert“, sagt der 59-jäh­ri­ge Chef. In den 1960er-Jah­ren sei es der Ver­kauf an die Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft Neue Hei­mat gewe­sen, in den 2000er-Jah­ren dann der all­ge­mei­ne Aus­ver­kauf der kom­mu­na­len Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten. Posi­tiv möch­te er ver­mer­ken, dass die kwg in all den Jah­ren wohl rund 10.000 Woh­nun­gen in der Regi­on auf den Markt gebracht hat. „Schließ­lich haben wir auch neu gebaut und verkauft.“

Ins­ge­samt spricht der kwg-Chef rück­bli­ckend von einem Auf und Ab. Viel mehr möch­te Kauf­mann, der seit 1999 bei der kwg ist, eigent­lich noch nicht ver­ra­ten. Denn im Juni soll inner­halb eines Fest­akts auch eine Chro­nik des Unter­neh­mens vor­ge­stellt wer­den, die zusam­men mit der Uni her­aus­ge­ge­ben wird. Fest steht für den 59-Jäh­ri­gen, dass er durch­aus opti­mis­tisch in die Zukunft blickt: „Woh­nen wer­den die Men­schen immer, jeder braucht sei­nen per­sön­li­chen Rückzugsort.“

Dass bei den all­ge­mein stei­gen­den Miet­prei­sen dabei auch immer ein Ange­bot für bezahl­ba­re Woh­nun­gen blei­ben müs­se, dar­in sehe er als kom­mu­na­les Unter­neh­men eine zen­tra­le Aufgabe.

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung | 20.04.2024