Für die Zukunft gerüstet: Neubauten für Feuerwehr und Söhlder Bauhof
Gemeinde investiert mehr als sechs Millionen Euro für beide Projekte / Zwei Zeitkapseln eingemauert
Von Andrea Hempen
Hoheneggelsen. Am Freitagnachmittag sind in Hoheneggelsen gleich zwei Zeitkapseln in der Straße Zum Krummbach eingemauert worden. Eine ruht nun im Fundament des künftigen Bauhofgebäudes und eine im Rohbau des neuen Feuerwehrhauses. Gut sechs Millionen Euro investiert die Gemeinde Söhlde für die beiden Gebäude im Gewerbegebiet Hoheneggelsen. „Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir das hier umsetzen“, sagte Gemeindebürgermeister René Marienfeldt zu den zahlreichen Gästen, die sich zum Festakt auf der Baustelle eingefunden hatten.
Die Gesamtplanung für beide Gebäude obliegt der Gesellschaft für kommunale Immobilien (GKHi), einer Tochter der Kreiswohnbaugesellschaft (kwg). Auch wenn Bauen zum Geschäft der Gesellschaft gehört, eine doppelte Grundsteinlegung sei schon etwas Besonderes, so kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Die Zeitkapsel habe den Grundstein zwar abgelöst, dennoch firmierte die Veranstaltung unter dem Namen. Kaufmann erklärte, dass sich in der Zeitkapsel des Bauhofes eine Tageszeitung, Baupläne und etwas Kleingeld befänden. Aber wirklich nur etwas, das Aufbrechen lohne sich nicht. Die Feuerwehr bestückte ihre Zeitkapsel zusätzlich mit einer aktuellen Liste der Feuerwehrmitglieder, einem Wimpel, einer Gedenkmünze und Schnapsfläschchen, die die Partnerwehr aus Rübeland mitgebracht hatte, wie Hoheneggelsens Ortsbrandmeister Volker Borchers berichtete. „Da ist das Risiko eines Aufbruchs gleich größer“, scherzte Kaufmann.
Der kwg-Geschäftsführer lobte die Weitsicht der Gemeinde Söhlde, sich mit den Gebäuden für die Zukunft gut auf zu stellen und dankte allen am Bau Beteiligten vom Planer Ralf Oelkers über Rat, Verwaltung, Baufirmen bis zu deren Mitarbeitern. Auch dem Aufsichtsrat der kwg dankte Kaufmann, dass die Gesellschaft die Möglichkeit bekomme, solche Projekte neben dem Wohnungsbau umsetzen zu können. Am Ende seiner Ansprache wünschte
Kaufmann, dass die Arbeiten bis zum Ende unfallfrei laufen mögen. Voraussichtlich im Januar des kommenden Jahres sollen die Gebäude bezugsfertig sein.
Auch René Marienfeldt dankte allen Beteiligten und erinnerte daran, dass der neue Standort für die Feuerwehr nicht unumstritten war. Doch mit den neuen Straßen seien die Rettungskräfte schnell in alle Richtungen unterwegs. Ortsbürgermeisterin Christina Bartels bedauert den bevorstehenden Wegzug der Wehr aus der Ortsmitte. Sie sehe zwar ein, dass das Gebäude am Thieplatz zu eng für die Wehr sei, doch sie verliere damit einen wunderbaren Nachbarn.
Dass der Neubau im 175. Jahr der Feuerwehr begonnen hat, darüber freut sich Ortsbrandmeister Borchers. „Ich bin beeindruckt, dass dieses Projekt so schnell gestartet ist“, sagte er. Der neue Standort des Feuerwehrhauses sei im Katastrophenfall der Anlaufpunkt für die Bevölkerung. Gemeindebrandmeister Stefan Krüger erinnerte daran, dass mit Hoheneggelsen nun schon der zweite Bau für die Feuerwehr in der Gemeinde umgesetzt wird. Nach Söhlde folgt in Kürze Nettlingen. Doch dann gibt es da noch sechs weitere Feuerwehrhäuser, um die sich die Gemeinde kümmern müsse. Damit habe sie noch einiges vor der Brust. Der stellvertretende Abschnittsleiter Nord, Maik Büssing, erinnerte daran, dass nicht nur die Fahrzeuge der Feuerwehren größer werden, sondern auch die Aufgaben. Und so gelten drei neuen Häuser der Stützpunktwehren in der Gemeinde künftig als Anlaufstelle für die Bevölkerung in Krisensituationen.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung | 01.04.2023