EVI: Tarif wie­der einheitlich

10. März 2022 – Tarek Abu Aja­mieh und Chris­ti­an Harborth

Ener­gie­prei­se berei­ten Sorgen

Die Ener­gie­ver­sor­gung Hil­des­heim (EVI) hat ihre deut­lich höhe­ren Grund­ver­sor­gungs­prei­se für Neu­kun­den in Hil­des­heim und Bad Salz­det­furth zurück­ge­nom­men. Neue Tarif­an­ge­bo­te mit garan­tie­prei­sen gibt es aber wei­ter nicht.

Die EVI hat­te am 22. Dezem­ber die Strom-Grund­ver­sor­gung für Kun­den, die neu dort hin­ein­ge­kom­men waren, radi­kal ver­teu­ert. Damit reagier­te sie auf den Lie­fer­stopp des Bil­lig­an­bie­ters Stro­mio. Der sorg­te auch in Hil­des­heim dafür, dass vie­le Kun­den in den Basis­ta­rif des ört­li­chen Grund­ver­sor­gers rutsch­ten – eben der EVI.

Um sie belie­fern zu kön­nen, muss­te die Stadt­wer­ke-Toch­ter zusätz­lich zu den lang­fris­tig gesi­cher­ten Kon­tin­gen­ten neue Strom­men­gen am Markt hin­zu­kau­fen – zu weit­aus höhe­ren Prei­sen. Die gab sie an die neu­en Grund­ver­sor­gungs­kun­den wei­ter: Knapp 60 Cent pro Kilo­watt­stun­de muss­ten sie bezah­len, dop­pelt so viel wie die­je­ni­gen, die schon vor dem 22. Dezem­ber in der Grund­ver­sor­gung waren. Bun­des­weit reagier­ten Grund­ver­sor­ger ähnlich.

Damit ist es nun vor­bei: Mit Wir­kung vom Mitt­woch hat die EVI ihre Grund­ver­sor­gung wie­der ver­ein­heit­licht – auf dem Niveau für die Stamm­kun­den bei 29,96 Cent je Kilo­watt­stun­de und 89,14 Euro Grund­preis im Jahr.

Gro­ße Sor­gen wegen der stei­gen­den Ener­gie­prei­se macht sich Mat­thi­as Kauf­mann, Chef der kwg mit gut 4000 Miet­woh­nun­gen in Stadt und Kreis. „Das wird für vie­le Men­schen mit gerin­ge­ren Ein­kom­men ein gro­ßes Pro­blem“, warnt er. Er gehe davon aus, dass der Staat viel stär­ker ein­sprin­gen müsse.

kwg-Mie­ter müs­sen sich nicht um einen Gas­an­bie­ter küm­mern. Das Unter­neh­men selbst lässt die Lie­fe­rung für zwei Jah­re aus­schrei­ben, zuletzt geschah das im Herbst. Da gab es schon eine deut­li­che Preis­stei­ge­rung, Mie­tern droht ein Plus um die 23 Pro­zent bei den Heiz­kos­ten. Doch gegen wei­te­re Preis­er­hö­hun­gen sind sie dann zumin­dest bis Ende 2023 abgesichert.

Anders sieht es beim Heiz­öl aus, mit dem rund 40 Pro­zent der kwg-Objek­te geheizt wer­den. Das Öl wird quar­tals­wei­se gekauft, Preis­stei­ge­run­gen wir­ken sich schnell aus.

Quel­le: Hil­des­hei­mer All­ge­mei­ne Zei­tung, 10.03.2022