Fahrradboxen am Bahnhof sind gratis nutzbar
Gemeinde Söhlde gibt die Schlüssel für die Fahrradparkplätze in Hoheneggelsen aus / Bauausschuss für den Kauf von LED-Laternen
In Bikehostels können Pendler ihre Räder nun am Bahnhof Hoheneggelsen sicher abstellen. Foto: Hans-Theo Wiechens
von Andrea Hempen
Am Bahnhof in Hoheneggelsen stehen jetzt zwei Bikehostels, in denen Pendler ihre Fahrräder einschließen können. Die Schlüssel dafür sind ab sofort bei der Gemeinde Söhlde erhältlich. Die bietet diesen Service kostenlos an. In Kürze soll auch der Parkplatz am Bahnhof mit 24 Plätzen freigegeben werden, wie Bauamtsleiter Sebastian Bauer in der Bauausschusssitzung am Dienstag in Feldbergen berichtete.
Weniger gute Nachrichten gibt es für das geplante Baugebiet in Feldbergen, da immer noch keine Ausgleichsfläche für den Feldhamster gefunden wurde. Benötigt wird, so Bauer, ein Areal von 7400 Quadratmetern.
In der Sitzung stellte Ralf Oelkers von der Gesellschaft für Kommunale Immobilien Hildesheim (GkHi) die Pläne für den Neubau eines Feuerwehrhauses in Nettlingen vor. Auf einem 4134 Quadratmeter großen Grundstück an der Dingelber Straße/Ecke Ernst-Moritz-Arndt-Straße soll das Gebäude mit vier Fahrzeugboxen gebaut werden. Wie Oelkers erklärte, wird der Bau denen in Söhlde und Hoheneggelsen gleichen und die Option für den Anbau einer weiteren Fahrzeugbox haben. Auf dem Areal, das derzeit noch ein Acker ist, werden gegenüber des Neubaus die Parkplätze für die Feuerwehrleute angelegt.
Auf die Frage von Thomas Hein (SPD/Ortsbürgermeister von Nettlingen), ob auf dem Grundstück auch ein Containerstellplatz für Papier und Altglas angelegt werden könnte, entgegnete Gemeindebürgermeister René Marienfeldt, dass er dies nicht für sinnvoll halte. Wenn in der Alarmeinfahrt der Entleerungslaster stehe und die Retter zu einem Einsatz müssten, wäre das nicht nur kritisch. „Das kann man nicht machen“, sagte Marienfeldt. Nach bisherigen Schätzungen wird der Feuerwehrhausbau 2,43 Millionen Euro kosten.
14 000 Euro kostet eine Straßenlaterne, die den Bereich „Hinterm Knick“ am Verbindungsweg zur Wolfenbütteler Straße in Söhlde erhellen soll. Michael Ptok (Gruppe 21) wünschte sich vor dem Beschluss eine Ortsbegehung. „Ist das notwendig?“, fragte Thomas Schwarz (SPD). Und Thomas Hein erklärte, dass seines Erachtens keine Ortsbegehung notwendig sei. „Wir haben die Expertise des Söhlder Ortsrates“, sagte er. Angesichts der dunklen Jahreszeit sollte die Aufstellung der Laterne schnell umgesetzt werden. „Eine Ortsbegehung verzögert das wieder nur, wie wir das schon seit vielen Jahren kennen“, erklärte Michael Grajetzky (SPD). Die Mehrheit sprach sich für die Installation aus.
Um Licht ging es auch im nächsten Tagesordnungspunkt. Die Gemeinde will die Straßenlaternen auf LED-Technik umrüsten. Die Verwaltung schlägt vor, 180 neue Leuchten zu kaufen. Die brächten nicht nur eine nachhaltige Energieeinsparung, sondern auch besseres Licht, zudem könnten Fördermittel in Anspruch genommen werden. Die Kosten betragen etwa 90 000 Euro.
Variante zwei sieht den Umbau auf LED- Technik vor. Der wäre mit 14 000 Euro deutlich günstiger, sei aber nur eine Übergangslösung, da nur die Leuchtmittel erneuert würden. Außerdem gebe es dafür keine Fördermittel. Bauamtsleiter Bauer erklärte, dass die erste Variante eine Einsparung von 28 Prozent bringe, die zweite nur 20 Prozent. So bekomme man die Mehrausgaben recht schnell wieder rein. „Es ist ja nicht damit zu rechnen, dass Straßenbeleuchtung irgendwann aus der Mode kommt“, sagte Bauer. Bei vier Enthaltungen, darunter auch die vom Bauausschussvorsitzenden Jürgen Mandel, der die Grünen in der Gruppe 21 vertritt, ist der Beschluss gefasst worden.
Auf Nachfrage erklärte Mandel nach der Sitzung, dass er sich enthalten habe, weil er gerne noch mehr Energie einsparen wolle und zwar mit einer nächtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung. „Bei uns in der Gemeinde geht das offenbar nicht und das halte ich für fraglich“, erklärt Mandel. Zudem weist er auf das Thema Lichtverschmutzung hin und erklärt, dass er auch die zusätzliche Laterne „Hinterm Knick“ in Söhlde für unnötig halte. Enthalten habe er sich zudem bei der Abstimmung für eine Photovoltaikanlage auf dem Technikgebäude des Freibades. „Ich hätte gerne das Gesamtkonzept gesehen und eine größere Anlage bevorzugt“, erklärte Mandel. Grundsätzlich sei er für Energieeinsparungen. „Aber bitte mehr“, so Mandel. Auch ohne seine Zustimmung ist der Punkt beschlossen worden. Die anfallenden Kosten von 46 000 Euro sollen im Haushalt 2023 berücksichtigt werden.
Einer Meinung waren sich die Ausschussmitglieder, dass die Nicht-Wohngebäude der Gemeinde durch das Energieberatungszentrum Hildesheim (EBZ) untersucht werden sollen. Die Kosten für die Untersuchung der Dorfgemeinschaftshäuser (außer Nettlingen und Hoheneggelsen), alle Kita- und Krippengebäude und für die Kleinschwimmhalle betragen 91 500 Euro. Mit einem Zuschuss von 60 100 Euro bliebe für die Gemeinde ein Eigenanteil von 31 400 Euro.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung | 17.11.2022