„Wir sind Vorreiter“

Richt­fest beim RVZ Alfeld / Über­ga­be vor­aus­sicht­lich im Win­ter 2023

VON LEA BEUTNAGEL

Alfeld – „Ich bin ver­dammt stolz“ sag­te Bernd Lynack, Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Kwg, ges­tern beim Richt­fest des RVZ in Alfeld. Seit August ver­gan­ge­nen Jah­res wird hier ein drei­ge­schos­si­ges Gebäu­de gebaut, das 16 Wohn­ein­hei­ten und zudem eine Apo­the­ke, ein medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­zen­trum, eine psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Pra­xis und die Fried­hofs­ver­wal­tung der Stadt Alfeld beher­ber­gen wird. „Das Argen­tum ist eine Erfolgs­ge­schich­te“, mein­te Lynack. „Aber das wäre nicht mög­lich ohne die Betei­li­gung so vie­ler Gemein­den.“ Im Novem­ber oder Dezem­ber soll die offi­zi­el­le Schlüs­sel­über­ga­be erfol­gen, kün­dig­te er an.

„Hier ent­steht ein regio­na­les Ver­sor­gungs­zen­trum, das die haus­ärzt­li­che Ver­sor­gung sicher­stellt oder sogar bes­ser macht“, war sich Hans-Jür­gen Köh­ler, Vor­sit­zen­der der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung sicher. „Wir sind Vor­rei­ter.“ Im sel­ben Atem­zug frag­te er sich, ob die­ses Pro­jekt wirk­lich so ein­ge­tre­ten wäre, wenn die Kom­mu­nen und Gemein­den es nicht selbst in die Hand genom­men hät­ten. „Hier wird nicht nur gere­det, son­dern gehan­delt“, stell­te Köh­ler klar. Als gemein­sa­mes Ziel for­mu­lier­te er: „Das RVZ soll mög­lichst so erfolg­reich wer­den, dass es spä­ter noch Satel­li­ten­stel­len in den ein­zel­nen Kom­mu­nen gibt.“

Sogar Wieb­ke Osi­gus, Regio­nal­mi­nis­te­rin des Lan­des Nie­der­sach­sen, war zu die­sem beson­de­ren Anlass ange­reist. „Am RVZ sieht man, dass nur durch das Zusam­men­wir­ken aller Betei­lig­ten ein Ver­ständ­nis vor Ort auf­ge­baut wer­den kann“, erklär­te sie. „Das ist hier geglückt. Außer­dem kam sie auf die  gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen bei der ärzt­li­chen Ver­sor­gung zu spre­chen: „Das RVZ ist hier das Herzstück.“

Mat­thi­as Kauf­mann, Geschäfts­füh­rer der Kwg Hil­des­heim, sprach offen über sei­ne anfäng­li­chen Beden­ken. „Ich war mir lan­ge nicht sicher, ob wir die­ses Fest hier erle­ben wer­den“, ver­riet er, dass das RVZ ein „schwie­ri­ges Pro­jekt“ gewe­sen sei. Mit dem Bau sei man in schwe­re Zei­ten gerutscht: „Der Ukrai­ne-Krieg, die Coro­na-Pan­de­mie und die Preis­er­hö­hun­gen – das ist eine ech­te Gift­mi­schung“, berich­te­te er, dass die­ses Pro­jekt nur mit der Unter­stüt­zung der Kom­mu­nen und aller Betei­lig­ten mög­lich gewe­sen sei. Außer­dem bedank­te er sich bei dem Land Nie­der­sach­sen, dass es die­se Her­aus­for­de­rung ange­nom­men und För­der­gel­der bereit­ge­stellt hat. „Wirt­schaft­lich hat das Pro­jekt kei­nen Spaß gemacht, aber es haben alle einen lan­gen Atem bewie­sen“, erklär­te Kauf­mann. Sein Wunsch sei es, dass der Bau auch wei­ter­hin unfall- und stö­rungs­frei verlaufe.

Quel­le: Lei­ne Deis­ter Zei­tung | 25.03.2023