
120 Interessenten für zwölf Wohnungen
22. Januar – kwg Hildesheim
Von Rainer Breda
Hildesheim. Das frühere Pfarrhaus der Magdalenen-Gemeinde hatte die Kreiswohnbau (kwg) bereits vor dem Jahreswechsel abreißen lassen. Jetzt plant das Unternehmen den nächsten Schritt für sein Vorhaben in der Mühlenstraße 23. „Wir wollen Ende Januar die Baugenehmigung beantragen“, sagte Projektleiter Milano Werner der HAZ. Erteilt die Stadt die Erlaubnis, sollen die Arbeiten für den Komplex mit zwölf altersgerechten Wohnungen im September starten, Einzug ist voraussichtlich im Frühjahr 2022.
Allerdings nicht, wenn es nach Berthold Jämmrich geht: Der Eigentümer des benachbarten Insel-Cafés will den Bau auf juristischem Weg verhindern. „Ein Gebäude dieser Größe gehört da nicht hin.“ Jämmrich hat den Bebauungsplan mit einem Normenkontrollantrag angefochten; wann das Oberverwaltungsgericht in Lünebürg darüber verhandelt, ist nach Angaben von Pressesprecher Heiko Leitsch noch nicht absehbar. Einen Termin im ersten Quartal schloss er ausdrücklich aus.
Dem Baustart steht das Verfahren allerdings nicht im Weg: Es habe keine aufschiebende Wirkung, bestätigte Leitsch. Nach Informationen der HAZ stellt der Normenkontrollantrag an sich auch keinen Grund für die Stadt dar, die Baugenehmigung an die kwg abzulehnen.
Die will auf dem Grundstück zwei dreigeschossige Gebäude errichten, die durch ein gemeinsames Treppenhaus miteinander verbunden werden. Die insgesamt zwölf Wohnungen sollen zwischen 70 und 130 Quadratmeter groß werden und zwei bis vier Zimmer haben.
Das Interesse an dem Projekt ist riesig: Obwohl die kwg mit der Vermarktung noch gar nicht angefangen hat, gibt es nach Angaben von kwg-Vertreter Werner bereits 120 Bewerbungen – also zehnmal so viele wie Appartements. Der Vertrieb werde voraussichtlich im April beginnen, kündigt Werner an, erst dann stünden auch die Preise fest.
Die kwg werde alle Interessenten zeitgleich informieren, versichert der Projektleiter. Das Unternehmen will die Wohnungen nach dem Windhundprinzip vergeben – also nach Eingang der Rückmeldungen. „Es spielt keine Rolle, ob jemand erst seit einem Jahr auf der Liste steht oder sich schon vor drei Jahren gemeldet hat“, betont Werner. Er geht aufgrund der bisherigen Nachfrage davon aus, dass die kwg die zwölf Wohnungen sehr schnell veräußern könne.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 22. Januar 2020