Hohenhameln tritt kwg bei und plant erstes gemeinsames Millionen-Projekt
02. Juli 2022 – Hans-Theo Wiechens
Gemeinde wird Gesellschafter bei der Hildesheimer Kreiswohnbau / Weitere Themen im Rat: Straßensanierung, Unterrichts- und Löschwasserversorgung
Hohenhameln. Der Rat der Gemeinde Hohenhameln hat am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus einstimmig dem Beitritt der Gemeinde als Gesellschafter der Kreiswohnungsbaugesellschaft Hildesheim mbH (kwg) ab dem 1. Januar 2023 zugestimmt. Dem Beschluss vorausgegangen, so Bürgermeister Uwe Semper, seien mehrere positive Sondierungsgespräche im Hinblick auf eine Zusammenarbeit der Gemeinde mit der kwg. Im Landkreis Peine gebe es eine solche Gesellschaft leider nicht. Als erstes Projekt sei die Errichtung eines preis- und belegungsgebundenen („öffentlich gefördert“) Gebäudes mit zehn Wohneinheiten in Hohenhameln vorgesehen.
Das Grundstück werde von der Gemeinde an die kwg veräußert, erläutert Semper. Die Gesamtkosten dafür seien überschlägig mit rund 2,2 Millionen Euro kalkuliert. Von diesem Betrag, so Semper, stelle die Gemeinde 25 Prozent Eigenkapital (542 500 Euro) bereit. Künftige Projekte seien dann jeweils auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Für den öffentlich gefördertem Wohnraum müsse die Gemeinde immer einen Beitrag leisten, der sich in der Höhe nach den Rahmenbedingungen des jeweiligen Projektes richtet. Die Gemeinde allein, so Semper, könne sich so etwas sonst nicht leisten. Nils Decker (SPD) und Malte Cavalli (FDP) von der Gruppe „Wir für Hohenhameln“ sprachen von einem guten Schritt in die richtige Richtung. Damit werde günstiger Wohnraum für jung und alt geschaffen.
Einmütig sprach sich das Gremium auch für die grundlegende Erneuerung der 1,6 Kilometer langen Verbindungsstraße zwischen Mehrum und Equord in einer Breite von 5,50 Metern aus. Die Straße soll in Asphaltbauweise hergestellt werden. Nur der 400 Meter lange Weg zu einem Außenanlieger wird mit einer wassergebundenen Decke ausgeführt. Die 1,2 Millionen teure Maßnahme soll in Kürze ausgeschrieben werden.
Dem Antrag der Gruppe „Wir für Hohenhameln“, dass Grundstücksverkäufen über 3000 Quadratmeter im Gewerbegebiet dem Verwaltungsausschuss zur Annahme vorzulegen sind, stimmten zehn Ratsmitglieder und Bürgermeister Semper zu. Die elf Mitglieder der SPD-Fraktion enthielten sich dabei geschlossen. Ratsmitglied Cavalli bemerkte, dass dieses kein Misstrauen gegen die Verwaltung sei, sondern nur geprüft werden solle, um was für ein Ansiedlungsvorhaben es sich „von außerhalb“ handelt.
Bürgermeister Semper teilte mit, dass ihm das Regionale Landesamt für Schule und Bildung Braunschweig zugesagt habe, dass die derzeit schlechte Unterrichtsversorgung von 83 Prozent an der Grundschule zum neuen Schuljahr deutlich verbessert werde. Die Rede sei von einer Unterrichtsversorgung bis zu 99 Prozent.
Mit vierzehn Ja‑, zwei Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen wurde einer Vereinbarung mit dem Wasserverband Peine über die Bereitstellung von Löschwasser aus dem leitungsgebundenen Wasserversorgungsnetz durch die Feuerwehren bei Übungszwecken zugestimmt. Ratsmitglied Jens Böker (SPD) kritisierte den in der Vereinbarung formulierten bürokratischen Aufwand. Deshalb wurde nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung ein „klärendes Gespräch“ zwischen der Feuerwehr, Wasserverband und Gemeindeverwaltung angeregt.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 02.07.2022