Bauboom bei der KWG: Klotzen statt kleckern
02. Juli – Cornelia Kolbe
ie Saline in Bad Salzdetfurth stand rund 100 Jahre ungenutzt in der Nähe des Stadtkerns. Jetzt haucht die Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) dem Gebäude mit einem Bauvolumen von 4,5 Millionen Euro neues Leben ein. Mit ähnlichen Bausummen wurden weitere Projekte im Landkreis, im letzten Jahr in Angriff genommen.
Kreis – Im neuen Ostend in Hildesheim werden 20 Millionen Euro verbaut. Bei der kürzlich erfolgten Bilanzvorstellung bezeichnete KWG-Geschäftsführer Matthias Kaufmann die Sanierung der Saline, mit einer Kita mit Krippe für 40 Kinder, dem Bergbau- und Salzmuseum, 18 Appartements für pflegeintensive Patienten und zwei Gewerbeeinheiten, als herausragendes städtebauliches Projekt der zurückliegenden Jahre. Jetzt wird aus dem alten Industriegebäude ein Mehrgenerationenhaus. Im August soll die Übergabe an die neuen Mieter stattfinden.


Im vergangenen Geschäftsjahr erfolgten weitere, noch nicht abgeschlossene Bauvorhaben. Das sind in Nordstemmen, der „Brunnenhof“ mit 20 Wohneinheiten, in der Gronauer Burgstraße 14 Wohneinheiten, in der Holler Bertholdstraße 18 Wohneinheiten und in Algermissen in der Ostpreußenstraße zehn Wohneinheiten. In Holle und Nordstemmen wurden auch denkmalgeschützte Gebäude mit in die Wohnkonzepte aufgenommen. Für 7,5 Millionen Euro entsteht in Sarstedt am Kipphut ein Neubau mit 22 Wohnungen und zehn Appartements. Dem bewährten Argentum- Wohnkonzept entsprechend ist dort auch eine Kindertagesstätte integriert. Im neuen Baugebiet Ostend in Hildesheim investiert die KWG 20 Millionen Euro in 68 Mietwohnungen, von denen 18 öffentlich gefördert werden. Zudem kommt der Neubau von 28 Eigentumswohnungen hinzu. Dort wird es auch eine Tagespflegeeinheit geben. Bislang gibt es schon 70 Bewerber für die Objekte. Die Bauzeit ist für 2020 bis 2022 angesetzt. Kaufmann präsentierte eine solide Haushaltsführung, mit einem Jahresüberschuss von 2,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es rund 2,4 Millionen Euro.
Von den Auswirkungen der Corona-Krise ist die Branche kaum getroffen. Kaufmann berichtete, dass von rund 4 000 vermieteten Wohnungen nur 15 Anträge auf Stundung eingegangen sind. Als durchschnittlichen Mietpreis hat die KWG als Ist-Miete 5,43 Euro und bei Neuvermietung 5,94 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Die Preissteigerung liege an Modernisierungen, die oftmals nach einem Mieterwechsel erfolgen. In 2019 wurden acht Millionen Euro in die Sanierung des Bestandes investiert, womit nun 95 Prozent der Wohnungen saniert und wärmegedämmt sowie 50 Wohnungen mit Vorstellbalkonen bereichert sind. Kaufmann spricht bei einem Leerstand von nur 1,7 Prozent von einer Vollvermietung. Im Regelfall wohnen die Mieter rund neun Jahre in ihrer Wohnung. Die KWG mit der Verwaltung in Hildesheim und Kundencentern in Alfeld und Sarstedt beschäftigt derzeit 29 Mitarbeiter.
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 02. Juli 2020