Kita-Gebäude: Zweimal Abriss und Neubau
01. Juli – rk
Planung für Kindergärten: Sozialausschuss der Stadt Elze gibt entsprechende Empfehlung an Rat weiter
Elze – Einigkeit herrschte am Montagabend im Sozialausschusses der Stadt Elze, als es um die Gebäudeplanung zweier Kindergärten ging: Bei einer Enthaltung sprach sich das Gremium dafür aus, die Gesellschaft für Kommunale Immobilien Hildesheim (GKHI) mit der Planung für einen Neubau anstelle des ehemaligen DRK-Kita-Gebäudes an der Bahnhofstraße zu beauftragen, um Platz für den evangelischen Peter- und Paul-Kindergarten zu schaffen, dessen Gebäude bekanntlich neben dem Haus der Jugend an der Sedanstraße steht. Außerdem solle geprüft werden, ob ein Neubau für die aktuell an der Sedanstraße angesiedelte AWO-Kita an anderer Stelle in Elze erfolgen könne. Diplom-Ingenieur Ralf Oelkers von der GKHI stellte den Ausschussmitgliedern und einigen Besuchern in der Aula der Astrid-Lindgren-Schule die Studien zu beiden Gebäuden vor. Im Fall des Gebäudes der ehemaligen DRK-Kita wurde betont, dass im Neubau unbedingt ein zusätzlicher Raum für eine weitere Krippe berücksichtigt werden müsse, um dem steigenden Bedarf an Krippenplätzen gerecht zu werden. Anhand von Skizzen stellte Oelkers ein Modell vor, wonach eine Erweiterung in Richtung Bahnhofstraße möglich sei, zudem werde an sechs Einstellplätze für Autos gedacht. Als der Ingenieur die Kosten für eine Sanierung (1,55 Millionen Euro) denen für einen Neubau (1,595 Millionen Euro) gegenüberstellte, fiel es den Ausschussmitgliedern nicht schwer, für „Abriss und Neubau“ zu stimmen.


Beim AWO-Gebäude an der Sedanstraße merkte Oelkers an, dass man im Falle einer Sanierung unterschiedliche Bauteile anfassen müsse, zudem seien die Bausubstanz und die technische Ausrüstung in keinem guten Zustand – auch wenn man der Einrichtung einen gewissen Charme nicht absprechen könne. „Für den Umbau müsste man 3 000 Euro pro Quadratmeter netto zahlen – dafür könnte man auch neu bauen“, stellte Oelkers mit seiner Aussage auch hier die Weichen für die Entscheidung des Sozialausschusses. Der empfahl dann auch einen Neubau, wobei darüber diskutiert wurde, wo der stehen könnte. Vorgeschlagen wurden etwa ein Waldkindergarten im Papendahl in Elze oder auch der Bau eines Kindergartengebäudes in einem Elzer Ortsteil. Hier müsse man seitens der Verwaltung prüfen, welche Grundstücke der Stadt zur Verfügung stehen, so Bürgermeister Rolf Pfeiffer.
Reiner Modrey (UWE) sprach sich zwar für zwei Neubauten aus, wünschte sich aber, dass man energetische Maßnahmen einbeziehen solle. Bei der Wahl des Standards gab der Elzer zu bedenken, dass ein nach Anforderungen der EnEV (Energiesparverordnung) ausgeführtes Referenzgebäude zwar in der Herstellung günstiger sei, die laufenden Betriebskosten jedoch viel höher. Am besten sei es, man würde über den heute geforderten Standard hinaus bauen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Rolf Pfeiffer stellte in Aussicht, dass ein Neubau an der Bahnhofstraße in die Städtebauförderung fallen würde und es entsprechende Zuschüsse geben könnte. Ein Neubau des AWO-Gebäudes an anderer Stelle hätte den Vorteil, dass während der Bauphase die Kinder in ihrer gewohnten Unterkunft bleiben könnten. Auch beim anderen Gebäude (AWO-Kita), das an anderer Stelle errichtet werden sollte, könne man mit Unterstützung rechnen, etwa vom Land Niedersachsen – im Zuge der Anschubfinanzierung für den Neubau von Kindergärten. Das müsse jedoch noch überprüft werden.
Einigkeit herrschte im Gremium auch beim Thema „Änderung des Leitbildes der Stadt Elze“: Alle Ausschussmitglieder stimmten für den von der UWE-Fraktion beantragten Passus zum Thema „ökologische Nachhaltigkeit“, wonach den politisch Verantwortlichen in Elze stets die große Bedeutung nachhaltigen Handelns für die nachfolgenden Generationen bewusst sein möge.
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 01. Juli 2020