Viel Holz und Glas für Groß Düngens neue Schule

19. Juli 2021 – Ulrike Kohrs

Hildesheimer Sven Hirsch gewinnt Architektenwettbewerb für Grundschulneubau / Baubeginn im Frühjahr 2023 erwartet
kwg Hildesheim: Matthias Kaufmann und Björn Gryschka erläutern den Entwurf für den Neubau der Grundschule Groß Düngen (Foto HiAZ)
Matthias Kaufmann und Björn Gryschka erläutern den Entwurf für den Neubau der Grundschule Groß Düngen. Der Hildesheimer Architekt Sven Hirsch hat damit den Architektenwettbewerb gewonnen. FOTO: MICHAEL VOLLMER

Groß Düngen. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs für den Neubau der Grundschule Groß Düngen steht fest. Ein Hildesheimer Architekt hat das Rennen gemacht. Sein Entwurf verspricht Lernenden und Lehrenden ein Gebäude mit viel Holz und Glas und luftigen, hellen Räumen mit viel Platz für einen kreativen Schulalltag.

2017 hatte der Bad Salzdetfurther Stadtrat entschieden, dass in Groß Düngen eine neue Schule gebaut werden soll, die alten Gebäude nicht mehr sinnvoll und wirtschaftlich zu erhalten seien. Nach der „Phase 0“, in der Eltern, Kollegium, Schüler und Schülerinnen, Stadtverwaltung und Politik gemeinsam ihre Anforderungen an ein neues Gebäude erarbeitet haben, hat die Gesellschaft für kommunale Immobilien (GKHI) im Auftrag der Stadt Bad Salzdetfurth einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. 50 Bewerbungen gingen dafür ein, zehn wurden von einer Jury genau unter die Lupe genommen. In der Jury saßen Baufachleute, Schulträger, Eltern und Schulleitung. „Einstimmig und mit einigem Abstand zu den anderen Entwürfen haben wir uns für die Arbeit von Sven Hirsch aus Hildesheim entschieden“, erklärt Matthias Kaufmann, Prokurist der GKHI. Dabei wusste niemand in der Jury, wer hinter den jeweiligen Entwürfen steckt. Die kamen aus dem ganzen Bundesgebiet und sogar aus Polen und „blind“ vorgelegt. Erst nach der Entscheidung wurde der Verfasser bekanntgegeben.

Für die Entscheidung hätten natürlich zum einen wirtschaftliche und bau-ökonomische Gründe gesprochen – aber vor allen Dingen die Erfüllung der vielen Anforderungen, die im Vorfeld genau formuliert und den Wettbewerbsteilnehmern in einem sogenannten „Lastenheft“ mit auf den Weg gegeben werden, so Kaufmann und Gryschka.

Der helle Holzbau ist einer Scheune nachempfunden und hat großzügige Glasfronten. Er soll zweistöckig werden und auf dem Areal des jetzigen Sportplatzes mit der Rückseite nahe an die Grundstücksgrenze zur Wagner-Straße errichtet werden. Der Eingang befindet sich auf der Vorderseite und ist damit über den Schulhof erreichbar. Busse und Elterntaxis halten auf dem Parkplatz der benachbarten Sporthalle. Die Schüler und Schülerinnen kommen von dort zu Fuß über den Stichweg am Kindergarten. Zudem gibt es eine Zuwegung für die Mädchen und Jungen, die ohnehin zu Fuß zur Schule kommen, von der Joseph-Müller-Straße aus.

Der Unterricht der zweizügigen Schule findet im ersten Stock des Gebäudes statt. Dort sind jeweils vier Klassenräume um einen „Marktplatz“ herum angeordnet. Geplant ist, dass in einen Teil die ersten und zweiten Klassen einziehen, in den anderen die dritten und vierten. Der Entwurf sieht Glastüren zu den einzelnen Klassenräumen und Glasfenster im Satteldach vor, so dass das Obergeschoss lichtdurchflutet wird. Die Klassenzimmer sind über eine großzügige Freitreppe zu erreichen. Im Erdgeschoss befinden sich Mensa, Schulverwaltung, Lehrerzimmer sowie diverse Fachräume. Sanitärräume sind auf beiden Stockwerken zu finden.

„Dieser Siegerentwurf ist nun ein Vorschlag für die Stadt Bad Salzdetfurth“, so Kaufmann. Und die wird sich in den politischen Gremien mit der Arbeit beschäftigen und am Ende einen Beschluss fassen. „Die Fraktionen waren ja aber bereits an der Juryentscheidung beteiligt“, sagt Gryschka. Sicherlich würden nach den Beratungen nochmal Änderungen eingearbeitet. Auch erwartet die Stadt vom Architekten noch einen Entwurf für den neuen Sportplatz, der dort angelegt werden soll, wo derzeit die Schulgebäude stehen. Doch große Diskussionen erwartet der Bürgermeister nicht. Grundsätzlich sei der Neubau der Schule aber ein Thema für den neuen Stadtrat, der im September gewählt würde. Mit einem Baubeginn rechnen Kaufmann und Gryschka im Frühjahr 2023.

Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 19.07.2021