Neu­es Argen­tum: Mil­lio­nen-Pro­jekt kommt in Bocke­nem in Schwung

Lan­ge Zeit war es um das Mil­lio­nen­pro­jekt der Kreis­wohn­bau­ge­sell­schaft Hil­des­heim (kwg), in einem alten Fach­werk­haus am Bocke­ne­mer Buch­holz­markt Wohn­raum für Senio­ren und Men­schen mit einer Beein­träch­ti­gung zu schaf­fen, still gewor­den. Nun nimmt das Vor­ha­ben an der Ecke zur Juden­stra­ße, bei dem der eine oder ande­re Stol­per­stein zu über­win­den war, Fahrt auf.

In der jüngs­ten Stadt­rats­sit­zung haben kwg-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Kauf­mann und der Lei­ter des Kun­den­cen­ters Alfeld, Gerold Schä­fer, über den Stand der Din­ge infor­miert. Der nota­ri­el­le Erwerb der Immo­bi­lie am Buch­holz­markt 6/7 liegt nun sechs Jah­re zurück. „Seit 2020 beschäf­ti­gen wir uns mit dem Pro­jekt“, so Schä­fer. Die Ver­tre­ter der kwg mach­ten vor den Rats­mit­glie­dern kei­nen Hehl dar­aus, dass sie gern mit dem Vor­ha­ben deut­lich wei­ter gewe­sen wären. Aber immer wie­der sei­en im Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren Pro­ble­me auf­ge­taucht, die viel Zeit gekos­tet haben. Ein Bei­spiel: Nach der Bau­vor­anfra­ge für ursprüng­lich zwölf Woh­nun­gen erreich­te die kwg die Mit­tei­lung, dass die Trep­pe aus brand­schutz­tech­ni­schen Grün­den abge­lehnt wird. Grund dafür ist, dass es in Bocke­nem bei der Feu­er­wehr kei­ne Dreh­lei­ter gibt. Stei­gen­de Zin­sen sorg­ten nicht zuletzt dafür, dass das Vor­ha­ben im Rah­men eines frei finan­zier­ten Kon­zep­tes nicht mehr zu rea­li­sie­ren ist.

Am Ende blieb den Pla­nern nur die Auf­stel­lung eines neu­en Kon­zept­pa­piers, in dem nun im Aller­schen Hof öffent­lich geför­der­te Woh­nun­gen mit Mit­teln des Lan­des Nie­der­sach­sen ent­ste­hen. Geplant sind jetzt neun bar­rie­re­ar­me 2- bis 3‑Zim­mer-Woh­nun­gen mit einer Flä­che von 48 bis 70 Qua­drat­me­tern. „Das Ange­bot rich­tet sich an älte­re Men­schen über 60 Jah­re oder Per­so­nen mit einer Behin­de­rung“, infor­mier­te Schä­fer. Die Pro­jekt­kos­ten bezif­fer­te er auf rund 3,2 Mil­lio­nen Euro. Die Wohn­raum­för­der­mit­tel betra­gen etwa 2,1 Mil­lio­nen Euro. 590.000 Euro kom­men aus dem Topf der Städ­te­bau­för­de­rung. Das Eigen­ka­pi­tal der kwg liegt bei 460.000 Euro.

Wie geht es nun wei­ter? Ein Vor­ent­wurf liegt mitt­ler­wei­le vor. In der Zwi­schen­zeit wur­de die rück­wär­ti­ge Fas­sa­de frei­ge­legt: eine Auf­la­ge der Denk­mal­pfle­ge. Nun müs­sen Fach­pla­ner ein­ge­bun­den wer­den, um in die Bau­an­trags­pla­nung ein­zu­stei­gen. Ziel ist es, den Antrag bis zum 30. Sep­tem­ber beim Land­kreis ein­zu­rei­chen. Par­al­lel dazu erfolgt die Aus­füh­rungs­pla­nung, um dann die Aus­schrei­bung der ein­zel­nen Bau­leis­tun­gen zu star­ten. Schä­fer geht von einer Bau­zeit von etwa 15 Mona­ten nach Ertei­lung der Bau­ge­neh­mi­gung aus. Aktu­ell offen ist die Nut­zung der dazu­ge­hö­ri­gen Scheu­ne. „Damit sieht es nicht opti­mal aus. Sie steht eben­falls unter Denk­mal­schutz“, berich­te­te der Lei­ter des Kun­den­cen­ters Alfeld, das auch für die Stadt Bocke­nem zustän­dig ist. Die kwg habe im Vor­feld mit meh­re­ren Part­nern gespro­chen. Ein Inter­es­se an einer Nut­zung gab es nicht. Was mit der Scheu­ne geschieht, ist daher wei­ter offen. Die künf­ti­gen Mie­ter errei­chen den Haupt­ein­gang des Gebäu­des über eine Ram­pe oder zwei Stu­fen. Von dort aus gelan­gen sie in den Flur, wo ihnen ein Auf­zug zur Ver­fü­gung steht.